Unter dem Motto "planetare Praxis im Anthropozän" haben die Kuratoren ein aktivistisches Kunstprojekt nach den rezenten Stichworten der einschlägigen Diskursvertreter und Diskursvertreterinnen zusammengestellt.
Implizites Ziel des Projektes ist die Evokation einer in der Beschreibung formulierten neuen Kosmologie der "kosmologischen Vielfalt":
"Eine daran ausgerichtete Perspektive ist daher sensibel für kosmologische Vielfalt, sie unterläuft das anthropozentrische Weltbild, und entwickelt eine interdependente Vorstellung von irdischem Leben auf dem Planeten."
"Indem Koki Tanaka diese Handlungen ihren gewöhnlichen Zusammenhängen der Selbstverständlichkeit entreißt, offenbart er ihre verborgenen Möglichkeiten zum Austausch und zur Transformation. Seine Methodik gleicht einer „Alchemie des Miteinanders“, die ihr utopisches Ziel des gelingenden Zusammenseins nie aus den Augen verliert und kontinuierlich wie unabsichtlich Situationen, Momente und Gesten der Verständigung hervorbringt.
Wesentlicher Bestandteil von Koki Tanakas Versuchsanordnungen ist die kontinuierliche Präsenz von Kameras, die der Künstler bei Where is the Planetary? zusammen mit dem Filmkollektiv TINT führt. Das Filmen und Gefilmt-Werden unterbricht die Selbstverständlichkeit der Abläufe und lenkt die Konzentration auf die Gewöhnlichkeiten und Ungewöhnlichkeiten des Zusammenseins. Die Veranstaltung ist gleichzeitig Filmset, auf dem die Grenzen zwischen Teilnehmer*innen, Publikum und Film-Crew verschwimmen beziehungsweise live ausgehandelt werden. So entsteht eine kollektive Situation, die die Aufmerksamkeit für die konkrete Gegenwart und ihre Möglichkeiten schärft. Die Filmteams sind hier gleichermaßen Zeugen und Akteure, die die gemeinschaftlichen Suchbewegungen in der Gegenwart bestätigen und für die Zukunft archivieren." (HKW)
Ort: Haus der Kulturen der Welt John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin -------------- Zum Künstler Kōki TANAKA 田中功起 Koki Tanakas künstlerische Praxis umfasst Video, Fotografie, ortsspezifische Installationen und Interventionsprojekte, in denen er die vielfältigen Kontexte visualisiert und offenbart, die in den einfachsten alltäglichen Handlungen verborgen sind. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat er verschiedene Methoden angewandt, um Arbeiten über die zwischenmenschlichen Beziehungen zu produzieren, die Tanaka „kollektive Akte“ nennt: Experimente verschiedener Art, die noch kein festes Ziel haben. (HKW / Personenseite)
Links: https://www.hkw.de/de/
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