Yosano Akiko. MÄNNER UND FRAUEN. Essays. Erscheint am 23. Main 2022
Originaltitel: Otoko to onna
Aus dem Japanischen übersetzt und mit einem Nachwort von Eduard Klopfenstein
160 Seiten | Gebunden | € 22,00 [D] / € 22,70 [A] / CHF 30,90 / ISBN 978-3-7175-2542-4 | Link zum Buch
Mit Elan und klugen Argumenten schrieb Yosano Akiko vor mehr als hundert Jahren über Liebe und Politik, Mutterschaft und Macht. Selbstbewusst stellte sie auch heute noch drängende Fragen zur Gleichstellung von Mann und Frau. Sie war ein Phänomen: Die dreizehnfache Mutter scheute weder privat noch politisch den Bruch mit gesellschaftlichen Konventionen, war literarisch innovativ und unfassbar produktiv. Die Vielfalt ihres weitsichtigen Schaffens trat in Japan erst mit einer Gesamtausgabe in den Achtzigerjahren zutage – auf Deutsch ist sie jetzt erstmals zu entdecken.
In vier Kapiteln werden Essays und Zeitungsartikel zu Yosano Akikos wichtigsten Themen vorgestellt: Einem sehr persönlichen Abschnitt über ihre Situation als Schriftstellerin und Mutter folgen mit Verve verfasste Aufsätze zur Gleichstellung der Geschlechter. In einem dritten Kapitel spricht Akiko über ihre politischen Idealvorstellungen und fährt mit Direktheit und gedanklicher Schärfe den herrschenden Mächten an den Karren. Den Abschluss des Bandes bilden zwei Fundstücke: «Aus der Grippestation» (1918) und «Angst vor dem Tod» (1920) schildern Pandemieerfahrungen während der Spanischen Grippe, die vor hundert Jahren auch in Japan wütete.
Yosano Akiko (1878–1942, eigentlich Hō Shō) stammte aus einer Kaufmannsfamilie aus Sakai nahe Osaka, führte bereits mit elf Jahren die Geschäfte der Familie und begann früh mit dem Schreiben. Als Verfasserin von Tanka-Gedichten, Essayistin und Übersetzerin klassischer Literatur wurde sie zu einer Schlüsselfigur des kulturellen Lebens im Japan des frühen 20. Jahrhunderts.
Eduard Klopfenstein (geb. 1938) lehrte Japanologie an der Universität Zürich. Er machte sich u. a. mit der Übersetzung klassischer Tanka sowie der Essays von Tanizaki Juni’ichiro («Lob des Schattens» u. a.) einen Namen. Für seine vielfältigen Bemühungen um die Vermittlung der japanischen Kultur wurde er 2010 mit dem «Order oft he Rising Sun», für seine Übersetzungs-kunst 2019 mit dem Paul Scheerbart-Preis ausgezeichnet
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