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CASS Verlag stellt Betrieb ein

Updated: Dec 21, 2023

In einer Presseverlautbarung im Börsenblatt wurde schon im Sommer bekanntgegeben, dass der Cass Verlag mit seinem schönen Programm ausgewählter japanischer Literatur zum Jahresende schließt. Es heißt dort - bis die Bezahlschranke zum Tragen kommt:


"Nach 24 Jahren schließen Jürgen Stalph und Katja Cassing ihren cass verlag, der auf japanische Literatur spezialisiert ist, zum Jahresende aus Altersgründen. Im Interview erzählt die Verlegerin über Qualitätsansprüche, Glücksmomente und Zukunftspläne."

Der Verlag hatte mit Titeln von Aoyama Nanae, Fujiwara Iori, Machida Ko und Yoshimura Man'ichi literarisch "wertvolle" Literatur aus Japan publiziert. Zurecht hat Cass den Deutschen Verlagspreis erhalten und wurde als "einer der wichtigsten deutschen Verlage für japanische Literatur" (Büchermarkt, Deutschlandfunk) gelobt.


Die letzten Titel von Chisako Wakatake und Hiromi Goto oder der Band von Miyashita Natsu waren vielleicht nicht ganz so glücklich gewählt. Trotzdem ist es ein herber Verlust für die Sache der japanischen Literatur, dass der unabhängige Verlag ("Indie Verlag") nicht mehr weiterarbeiten wird, vor allem auch deshalb, weil seit einigen Jahren immer weniger "japanische Literatur" und mehr "J-Content" den deutschen Buchmarkt erreicht. Neko bungaku bietet auf die Dauer leider keinen vollwertigen Ersatz für Texte von Autoren wie Machida, Aoyama und anderen poetisch versierten Schriftstellern. Die Übersetzung dieser Texte erfordert eine hohe translatorische Kunstfertigkeit, die bereitzustellen in diesen Zeiten – bis auf den Gewinn von symbolischem Kapital – wohl kaum mehr lohnt.

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Zum Programm ist auf der HP u.a. noch nachzulesen:

"cass widmet sich der Vermittlung herausragender japanischer Belletristik und Kriminalliteratur. Zu unseren Autoren gehören Choukitsu Kurumatani, Kazuki Kaneshiro und Arimasa Osawa – in Japan große, preisgekrönte Namen, im Deutschen Neuentdeckungen. Mit anderen jungen, im deutschen Sprachraum und zum Teil europaweit noch unbekannten Stimmen (Nanae Aoyama, Ko Machida) setzt cass diese Linie fort. Das literarische Programm vervollständigen moderne Klassiker wie Morio Kita und Osamu Dazai, dessen Gezeichnet in Japan zu den meistgelesenen Werken überhaupt gehört, daneben Takiji Kobayashis berühmtes Fabrikschiff - der Klassiker der japanischen Arbeiterliteratur. Der Verlag legt Wert auf erstklassige Übersetzung und schöne Ausstattung. Festeinbände brauchen und haben ein Leseband, die Umschläge zieren."



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