Rezension zu Beth Kemptons „Kokoro“
- chappelow
- 24. Juni
- 1 Min. Lesezeit
"Beth Kempton (*1977), eine Lebensberatungsautorin aus Southampton/England, hatte zunächst Japanologie an der Durham Universität studiert. Kempton verspürte früh eine Affinität zu dem Land und war seit Ende der 1990er Jahre in Japan längere Zeit beruflich als Kulturmanagerin, TV-Gastgeberin und Übersetzerin auf internationalen Sportveranstaltungen tätig, um in den späten 2010er Jahren Bücher über Selbsthilfe und japanische Weisheit zu verfassen. Darüber hinaus bietet sie Online-Kurse zur Lebensoptimierung an. Ihr Buch Wabi Sabi: Japanese Wisdom for Perfectly Imperfect Life (2018) über die japanische Philosophie der Vergänglichkeit wurde als Bestseller in 24 Sprachen übersetzt. Hier kombiniert die Unternehmerin bereits die Japanerfahrung mit ihrer Life-Coach-Ambition. Ein Rezensent aus Dubai erklärt vier Jahre nach Erscheinen des Werks, dass Wabi Sabi der Generation Z dabei geholfen habe, mit dem „post-pandemischen Blues“ zurechtzukommen.
Das zweite Japanbuch entsteht 2023 und wird 2024 unter dem Motto kokoro veröffentlicht. Es handelt von dem Tod einer namentlich genannten Freundin und dem Tod der Mutter, beide letal an Krebs erkrankt. Kempton verarbeitet die belastenden Erlebnisse auf ihrer Reise. In Gesprächen mit Repräsentanten der japanischen Kultur, wie z.B. dem „Meister des Noh, Haruhisa Kawamura“, sowie durch Exerzitien setzt sie sich mit dem Prinzip kokoro und seinen verschiedenen Aspekten auseinander. Herangezogen werden zudem Quellentexte und Betrachtungen zum kulturellen Kontext. Auf praktischer Ebene absolviert sie ein „Zen-Retreat“, einen Yoga-Workshop, einen Klosterbesuch im Tempel Eihei-ji sowie eine Unterredung in Igo-senseis (Aikido-Meisterin) „Dôjô“ für Kampfkünste, folgt u.a. aber eben auch den Spuren der yamabushi (Meister Hayasaka, Meister Hoshino), die den sogenannten Bergbuddhismus (Shugendô) ausüben."
Lisette Gebhardt für literaturkritik.de, 24. Juni 2025

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