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Rezension zu Michiko Aoyamas "Frau Komachi empfiehlt ein Buch"

"Viele japanische Bestseller widmen sich in Zeiten multipler medialer Katastrophen­verlautbarungen und wachsender Destabilisierungen dem Thema der sozialen Harmonisierung. In der zeitgenössischen Literatur hält sich – gekennzeichnet durch die Label ikikata no hon (Ratgeberbücher) und iyashi bungaku (Literatur der Heilung und des Trostes) – seit einigen Jahren der Trend zu Wohlfühllektüre. Der deutsche Buchmarkt greift nun offensichtlich gezielt auf diese Strömung zurück, wobei er der Auswahl der großen internationalen Medienhäuser folgt, die ihrerseits vermehrt auf einschlägige Werke aus Japan setzen.


Frau Komachi empfiehlt ein Buch wurde im japanischen Original als Osagashimono wa toshoshitsumade (Auskünfte aller Art bei der Bibliothekarin) 2020 im Verlag Poplar verlegt; Poplar wird mit etlichen Publikationen in der Japan Book Bank gelistet, ein Katalog, der geeigneten landeseigenen Content für die globale Verbreitung präsentiert. Die Autorin des Buchs, Michiko Aoyama, übernimmt tatsächlich das derzeit in der Unterhaltungsliteratur beliebte Fallstudien-Schema und stellt in fünf Kapiteln fünf Personen vor. Gemeinsam ist ihnen, dass sie mit ihrer aktuellen Lebenssituation unzufrieden sind. Sie suchen nach Alternativen, nach Wegen zu einer besseren Zukunft, in der sie endlich ihre Wünsche verwirklichen und ihre Talente zur Geltung bringen können. Frau Komachi empfiehlt ein Buch ist damit auch ein typisches Beispiel für eine literarische ikigai-Anleitung [...]"
























Lisette Gebhardt für literaturkritik.de, 25. September 2023


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